Was ist Musiktherapie?

Musiktherapie ist eine junge Disziplin, wobei das Wissen um die Wirkung von Musik und deren bewußter Einsatz schon seit tausenden von Jahren bekannt sind. Musik bewegt das Gemüt, Musik erreicht direkt das Gefühl, Musik berührt die Seele, Musik setzt in Bewegung.

Musiktherapie, so wie wir sie heute verstehen, ist ein wissenschaftlich fundierte, psychotherapeutisches Verfahren, das sich die spezifischen Eigenschaften der Musik in einem therapeutischen Kontext zunutze macht.

Laut der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMTG) ist Musiktherapie definiert als „der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit.“ (Kasseler Thesen)

Bei allen verschiedenen Richtungen der Musiktherapie lassen sich zwei zentrale Vorgehensweisen unterscheiden: die aktive und die rezeptive Musiktherapie. Bei der aktiven Musiktherapie wird auf geeigneten Instrumenten gespielt und im Anschluß daran darüber reflektiert. Das Spiel kann frei oder durch vorhergehende Absprachen eingegrenzt sein.

In der rezeptiven Musiktherapie wird Musik gehört. Das kann mit verschiedenen Höraufträgen verbunden sein. Dem schließt sich ebenfalls die Reflexion an über die eigenen Gefühle, Befindlichkeiten und Gedanken. Die rezeptive Musiktherapie heißt aus gutem Grunde nicht passive Musiktherapie: es wird sehr bewußt und intensiv wahrgenommen. 

Um mit Gewinn an einer musiktherapeutischen Behandlungen teil zu nehmen, benötigen Sie keine musikalischen Vorkenntnnisse! Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um Ihren persönlichen musikalischen Ausdruck. Die Musikinstrumente sind so ausgewählt, daß sie ohne Vorkenntnisse zum Klingen gebracht werden können.

In der Musiktherapie geht es um Beziehungsgestaltung auf musikalischer Ebene. Daneben ist auch das therapeutische Gespräch ein wichtiger Bestandteil der Therapie, um Erlebtes und Erfahrenes in Worte zu fassen.

Wer kann von der Musiktherapie profitieren (Indikationen)

Grundsätzlich können erkrankte sowie gesunde Menschen jeden Alters (Kinder - Jugendliche - Erwachsene - Senioren) von der Musiktherapie profitieren. Dabei kann man folgende zwei Aspekte unterscheiden:

Musiktherapie als Prävention

Man kann sich bereits für eine Musiktherapie entscheiden, bevor man eine psychische Erkrankung entwickelt oder eine psychiatrische Diagnose bekommen hat. Im eigenen Leben können private oder berufliche Schwierigkeiten entstehen, die man alleine und mit Bordmitteln nicht mehr lösen kann. Bei der Lösung und Bewältigung dieser Schwierigkeiten kann ich begleitend und unterstützend zur Seite stehen.

Um welche Probleme und Themen es sich bei Erwachsenen handeln kann, lesen Sie hier.

Musiktherapie bei psychisch/seelischen Erkrankungen/Diagnosen

Wenn Sie unter einer psychischen Erkrankung leiden, kann Musiktherapie zur Linderung oder zu einem besseren Umgang mit der Erkrankung beitragen. 

Wenn Sie bereits in einer ambulanten Behandlung sind, kann Musiktheraie unterstützend eingesetzt werden.
Falls Sie bereits in einer stationären Behandlung waren, kann Musiktherapie im Anschluß daran die dortigen Behandlungsinhalte fortführen, ergänzen und vertiefen. 

Um welche psychischen Erkrankungen es bei Erwachsenen gehen kann, lesen Sie hier.

Welche psychischen Krankheitsbilder und Auffälligkeiten im Kinder- und Jugendalter musiktherapeutisch behandelt werden können, lesen Sie hier.
 

Welche Therapieziele können in der Musiktherapie verfolgt werden?

Zu Beginn einer Therapie bespreche ich mit Ihnen, welche Therapieziele erreicht werden sollen. Die Formulierung der Ziele ist also individuell verschieden. 

In der Musiktherapie kann es beispielhaft um folgende Zielsetzungen gehen:

  • Entspannung/Streßabbau
  • Entwicklung und Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Verbesserung der Eigen- und Fremdwahrnehmung
  • Förderung des Sozialverhaltens
  • Entdeckung und Förderung der eigenen Ressourcen und Stärken
  • Klärung der eigenen Gedanken und Gefühle
  • Förderung von kreativer Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit
  • Erkennen und gegebenenfalls Verändern eigener Verhaltens- und Denkmuster (z. B. hohe Ansprüche an sich selbst und andere)